50. Beresina-Feldzug gefeiert

Nahmen am 50. Beresina-Feldzug teil (vlnr): Ueli Eymann (99 Punkte), Thomas Meier (92 Punkte), Andrea Grüninger-Rihs (94 Punkte), Bruno Lorenzato (96 Punkte), Urs Rihs (93 Punkte) und Hans Herzog (96 Punkte).

Am Sonntag, 9. Februar 2025, fand die 50. Ausgabe des Beresina-Feldzugs statt – ein Jubiläum, das eindrücklich zeigt, wie eine Tradition über Generationen hinweg weitergeführt und gepflegt wird. Was einst 1973 in Salenstein begann, entwickelte sich zu einem festen Bestandteil des Schnappschiessens. Über 50 Teilnehmende kamen zusammen, um dieses besondere Ereignis zu feiern, das nicht nur sportlichen Ehrgeiz, sondern vor allem Kameradschaft hochhält.

Die Entstehung – eine eiskalte Erfahrung

Die Idee zum Beresina-Feldzug entstand nicht etwa aus einem geplanten Konzept, sondern aus einer äusserst harten Witterungserfahrung beim ersten Wettkampf im Februar 1973 in Salenstein. An diesem denkwürdigen Tag herrschte heftiges Schneetreiben und die Schützen kämpften sich durch fast einen halben Meter Schnee. Die eisige Kälte machte das Schiessen zur Herausforderung und viele empfanden die Bedingungen als so extrem, dass es ihnen vorkam, als befänden sie sich mitten im historischen Beresina-Feldzug von 1812, als Napoleons Truppen unter schwierigsten winterlichen Verhältnissen den Fluss Beresina überqueren mussten. Aus dieser einmaligen Erfahrung her-aus entstand der Name «Beresina-Feldzug» – eine Bezeichnung, die seither mit Stolz und Kameradschaft weitergetragen wird.
Zu den ersten Teilnehmern dieses legendären Wettkampfs gehörten auf Seiten der «Araber»: Werner Friedrich sen., Jakob Fehr, Otto Fehr, Edwin Stäheli, Alfred Rihs, Heinz Fehr. Weitere Teilnehmer: Hans Herzog (Munitiönler), Ernst Gremlich und Werner Friedrich junior. Von den «Fischergässli» nahmen damals folgende Personen teil: Fritz Ribi, Dölf Kreis, Ruedi Kreis (Swiss Atom), Gen Geiger, Werner Kopp und Mäggi Grüninger.

Mäggi Grüninger und der 25. Beresina-Feldzug

Ein besonderer Name, der mit der Geschichte dieses Anlasses eng verbunden ist, ist Mäggi Grüninger. Als Mitglied der «Fischergässli» war er nicht nur von Anfang an dabei, sondern hatte auch eine entscheidende Rolle beim 25. Beresina-Feldzug inne. Damals organisierte er die legendäre Schiffsreise mit dem MS Wolfsberg, welche die Veranstaltung auf ein neues Niveau hob. Seine Verdienste um die Tradition dieses Anlasses bleiben unver-gessen.

Erinnerungen an vergangene Beresina-Feldzüge

Ein besonderer Höhepunkt des Jubiläums war eine Präsentation, die die Geschichte der vorhergehenden Beresina-Feldzüge dokumentierte. Dabei wurden viele ehemalige Kameraden gewürdigt, auch jene, die leider nicht mehr unter uns sind. Diesebewegende Rückschau zeigte eindrücklich, wie tief die Wurzeln dieser Tradition reichen und wie viele Menschen über Jahrzehnte hinweg ihren Beitrag dazu geleistet haben. Mit dem Beresina-Liedwurde auch an diejenigen gedacht, die leider nicht mehr unter uns sind. Die Organisation eines solchen Jubiläums verlangt Einsatz, Planung und auch ein Quäntchen Glück, vor allem beim Wetter. Präsident Beat Kornmaier hatte in den Tagen vor dem Anlass mit grosser Unsicherheit wegen möglichem Nebel oder Sturm zu kämpfen, doch am Veranstaltungstag zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Die Teilnehmenden genossen eine herrliche Schifffahrt sowie ein hervorragend organisiertes Schützenfest. Ein besonderer Dank geht an Scheibenwart Robert Keller, der den Scheibenstand perfekt vorbereitete und somit für beste Bedingungen beim Schiessen sorgte. Sein Einsatz trug massgeblich zum reibungslosen Ablauf des Wettkampfs bei. Ein grosses Dankeschön für diese wertvolle Arbeit!
Ebenso möchten wir Alois Dähler als Schnappschiess-Chef danken, der für die perfekte Organisation des gesamten Schiessbetriebs verantwortlich war. Seine präzise und reibungslose Koordination hat einen grossen Beitrag zum gelungenen Ablauf geleistet. Das wärmende Feuer und den «Glühsüssmost», organisiert von Vater und Sohn Hermann Dähler, wurde zum Teil mit einem Schuss Kernobst angereichert, welcher zu positiver Stimmung und zum Verweilen eingeladen hat. Am diesjährigen Beresina-Feldzug nahmen folgende Vereine teil: die Standschützen Salenstein
als Organisatoren, die Schützengesellschaft Er-matingen und die Schützengesellschaft Triboltingen.

Experiment in der Gruppenzusammensetzung

Zum 50. Jubiläum wagte Präsident Beat Kornmaier ein kleines Experiment bei der Gruppenzusammensetzung. Besonders auf-fällig war die Gruppe der «Dähler-Schützen», bestehend aus: Yves Dähler 97, Dähler Alois 95, Marius Dähler II 94, Dähler Hermann jun. 93, Marius Dähler I 92 und Dähler Hermann 87. Diese erfahrenen und sicheren Schützen hätten den Sieg durchaus für sich beanspruchen können, doch am Ende wurde die spontan zusammengestellte Gruppe «Araber I» überraschender Sieger. Die Endresultate der Gruppenwertung: 1. Araber I 570 Punkte, 2. 10er Fan 565 Punkte, 3. Nicht mehr Könner 563 Punkte, 4. Araber Dähler 558 Punkte, 5. Thee DollHouse 554 Punkte, 6. Araber II 552 Punkte, 7. Araber IV 541 Punkte, 8. Araber III 498 Punkte, 9. Fischergässli 494, Punkte, 10. Einzel 459 Punkte. Auch in diesem Jahr wurde mit viel Einsatz um den Sieg gekämpft. Die Gruppe «Araber I» sicherte sich den Gruppensieg. In der Einzelwertung wurde es äusserst spannend: Ueli Eymann und Reto Bosshart er-zielten beide starke 99 Punkte. Im Ausstich setzte sich der erfahrene Ueli Eymann knapp durch und holte den verdienten Sieg.
Zusätzlich gab es eine Sonderwertung für die Schützen, die in einer Passe fünf Mal die 10 getroffen hatten. Diese Schützen er-hielten auf dem Schiff ein Gratis-Getränk: Ueli Eymann, Reto Bosshart, Markus Sauter und Beat Kornmaier. Ein würdiger Abschluss. Die Stimmung auf dem Schiff war hervorragend. Der 50. Beresina-Feldzug wird den Teilnehmern als unvergessliches Erlebnis in Erinnerung bleiben.

Der Text ist im Bote vom Untersee am 14.02.25 erschienen